Fledermausarten im Spreewald:
In den größeren Höhlen alter Bäume des Biosphärenreservats finden insgesamt 13 Fledermausarten ihren Lebensraum, wie:
- Braunes Langohr
- Breitflügelfledermaus
- Abendsegler
- Wasserfledermaus
- Zweifarbenfledermaus
Lebensweise:
Die Fledermäuse können sich ihrem Lebensraum perfekt anpassen. Das prägt auch ihre Ernährung. Die meisten Fledermausarten fressen Insekten, die sie teilweise im Flug erbeuten. Größere Arten ernähren sich auch von kleineren Säugetieren (Nagetiere, kleinere Zugvögelarten, andere Fledermäuse, Frösche und Fische). In den Tropen und Subtropen gibt es auch vegetarisch lebende Arten. Diese spielen eine wichtige Rolle für die Pflanzen, deren Blüten sie bestäuben und deren Samen sie verbreiten. Die drei Arten der Vampirfledermäuse (Desmodontinae) ernähren sich vom Blut anderer Tiere.
Echoortung:
Mit ihrem Echoortungssystem (oder auch Ultraschallortung) haben die Fledermäuse eine sehr effektive Methode entwickelt, um sich im Dunkeln zurechtzufinden und Insekten zu jagen, ohne ihre Augen einzusetzen. Dabei stoßen sie Ultraschallwellen aus, die von Objekten als Reflexionen zurückgeworfen werden. Die einzelnen Echos werden von der Fledermaus aufgenommen und in die richtige Abfolge gebracht. Durch die Zeitunterschiede kann das Gehirn die Umgebung erfassen und somit orten, wie weit ein Baum oder Insekt entfernt ist und sogar, mit welcher Geschwindigkeit und Richtung sich ein Beutetier bewegt. Die Lautstärke des Rufes kann dabei bis zu 140 Dezibel (beim Großen Hasenmaul Noctilio leporinus) erreichen. Damit das Echoortungssystem richtig funktionieren kann und alle Möglichkeiten optimal ausgeschöpft werden, ist eine spezielle Anpassung der verschiedenen Organe notwendig. So sind bei den Fledermäusen viele Körperteile genau auf den Gebrauch der Echoortung ausgelegt. Allerdings benutzen nicht alle Fledermäuse ihre Ortungssysteme. So verwenden vor allem insekten- und nektarfressende Fledermäuse den Ultraschall, während große Fledermäuse gewöhnlich darauf verzichten.
Natürliche Feinde:
Tag- und nachtaktive Raubtiere, wie Katzen, Greifvögel und Eulen stellen eine Gefahr für die Fledermäuse dar. Große, fleischfressende Fledermausarten können auch kleinere Fledermäuse neben anderen Beutetieren jagen. Die weltweite Hauptbedrohung ist jedoch der Verlust des Lebensraumes sowie in geringerem Ausmaß die Bejagung durch den Menschen. Insbesondere die auf kleinen Inseln wohnenden Arten sind dabei gefährdet.Weltweit gelten vier Arten als ausgestorben, rund 20 als stark bedroht, zahlreiche weitere als bedroht oder gefährdet. 17 der deutschen Arten werden in den Gefährdungskategorien der Roten Liste Deutschlands geführt.